Photovoltaik und Wärmepumpe: eine starke Kombination

Wärmepumpen nutzen die Umgebungswärme aus Luft, Erde oder Grundwasser zum Heizen und zur Warmwasserbereitung. Allerdings braucht es auch etwas Strom dafür. Moderne Wärmepumpen machen aus einem Teil Strom drei bis vier Teile Wärme. Da liegt es nahe, hauseigenen Solarstrom für die Wärmeproduktion zu nutzen und damit die Eigenverbrauchsquote zu steigern. Denn das ist lukrativ. Selbstproduzierter Solarstrom ist deutlich günstiger als Strom aus dem Netz.

Kein Muss, aber sinnvoll

Um aber gleich einmal eines vorwegzuschicken: die Kombination aus Photovoltaikanlage und Wärmepumpe ist sinnvoll, aber kein Muss. Auch ohne Solarstrom ist die Wärmepumpe ein klimafreundliches und effizientes Heizsystem.


Leicht 30 Prozent Abdeckung mit Solarstrom 

Aber zweifellos hat die Verbindung aus Wärmepumpe und Photovoltaikanlage seine Vorteile. Über weite Teile des Jahres kann man im Zusammenspiel der beiden Systeme günstig Wärme produzieren. Allerdings hat das Ganze auch seine Grenzen: Im Winter, wenn der Wärmebedarf am höchsten ist, sind gleichzeitig die solaren Gewinne am niedrigsten. Aber gerade in der Übergangszeit lässt es sich mit überschüssigem Solarstrom sehr häufig günstig heizen. Übers Jahr gesehen können leicht 30 Prozent des Strombedarfs der Wärmepumpe mit Hilfe der Photovoltaikanlage abgedeckt werden.

Energiemanagement-System wichtig

Eine wichtige Rolle spielt dabei das Energiemanagement-System. Es sorgt dafür, dass überschüssiger Solarstrom sinnvoll eingesetzt wird. Liefert die Photovoltaikanlage auf dem Dach mehr Strom als im Haushalt benötigt wird, sendet das Energiemanagement-System entsprechende Signale, so dass beispielsweise automatisch der Akku des Elektroautos geladen oder die Wärmepumpe damit betrieben wird. Ist ein Stromspeicher vorhanden, wird der restliche, gerade nicht benötigte Solarstrom im Stromspeicher gespeichert. Ist der Stromspeicher auch vollgeladen, kann der Solarstrom mithilfe der Wärmepumpe als thermische Energie im Pufferspeicher der Heizungsanlage zusätzlich gespeichert werden.

Schnittstelle muss vorhanden sein

Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Wärmepumpe über eine entsprechende Schnittstelle verfügt, damit sie mit dem Energiemanagementsystem kommunizieren kann – was bei den meisten modernen Wärmepumpen der Fall ist. Sie besitzen einen sogenannten SG-Ready (Smart Grid Ready) oder PV-Ready (Photovoltaik Ready)-Eingang. Über diesen Eingang bekommt deine Wärmepumpe das Signal, dass
 


genügend Sonnenstrom verfügbar ist. Sie beginnt mit der Produktion von warmem Wasser, indem sie die Soll-Temperatur des Speichers erhöht.

An Sonnentagen Thermostate etwas höher drehen

Wer noch mehr Solarstrom für Heizzwecke nutzen will, kann an sonnigen Tagen mit überschüssigem PV-Strom nur untertags die Heizungsthermostate etwas weiter aufdrehen und somit die Räume bis Sonnenuntergang geringfügig überheizen – die Gebäudehülle wird auf die Weise als Speicher genutzt, die abends die Wärme an den Raum wieder abgibt. Ein Kniff, der allerdings nur bei sehr gut gedämmten Häusern wirklich funktioniert.

Echte Fachleute beauftragen

Für das gute Zusammenspiel von Photovoltaikanlage und Wärmepumpe ist neben dem oben erwähnten Energiemanagement-System noch ein weiterer Punkt sehr wichtig. Man sollte sich einen Installationsbetrieb suchen, der sowohl auf dem Gebiet der Photovoltaik als auch der Wärmepumpentechnik fit ist und dafür sorgt, dass beide Systeme perfekt aufeinander abgestimmt sind.

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