Die Haussanierung im Alter noch anpacken?
Immer wieder stellen sich ältere Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer die Frage, ob sie ihre Immobilie selbst noch energetisch sanieren sollen oder ob es nicht besser ist, den Umbau den Erben zu überlassen. So ein Umbau ist ja doch auch anstrengend und bringt Unannehmlichkeiten mit sich, wenn man während der Umbauphase im Haus wohnt.
Möglichst frühzeitig sanieren
Grundsätzlich gilt der Rat, das Dämmen von Dach und Fassade und den Umstieg von Öl und Gas auf erneuerbare Energien beim Heizen am besten möglichst früh anzugehen. So profitiert man länger von den niedrigen Energiekosten und dem höheren Wohnkomfort durch eine energetische Sanierung.
Mehr Zeit im Ruhestand
Abgesehen davon kann der Eintritt in den Ruhestand ein guter Zeitpunkt sein, um noch ein Sanierungsprojekt anzugehen. Man besitzt mehr Zeit, um sich gründlich zu informieren und Dinge zu organisieren. Zudem hat man in der Lebensphase vielleicht schon Geld angespart.
Individueller Sanierungsfahrplan bringt Vorteile
Absolut hilfreich ist es auf jeden Fall, in einem ersten Schritt eine Energieberatung aufzusuchen, wie sie beispielsweise die Verbraucherzentrale und das Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!) gemeinsam anbieten. Hier bekommt man einen Eindruck, in welche Richtung es gehen sollte. Empfehlenswert ist auch die Beauftragung einer Energie-Effizienz-Expertin beziehungsweise Experten, um sich von kompetenter Seite einen individuellen Sanierungsfahrplan – kurz iSFP – erstellen zu lassen. Auf Basis einer gründlichen Analyse entsteht dabei ein Gesamtkonzept, bei dem künftige Sanierungsschritte gleich mitgedacht werden. Dazu kommt: liegt ein individueller Sanierungsfahrplan vor, erhöhen sich die staatlichen Zuschüsse für jede umgesetzte Maßnahme – ausgenommen der Heizungstausch – um fünf Prozentpunkte sowie die förderfähigen Kosten von maximal 30.000 auf 60.000 Euro. Davon profitieren dann auch noch die Erben, wenn sie später Maßnahmen umsetzen sollten. Und die Nachkommen wissen, was an dem Haus noch gemacht werden sollte und wie man am besten dabei vorgeht.
Sanierungsmaßnahmen mit Erben besprechen
Will man in höherem Alter vor der Hausübergabe selbst noch tätig werden, und steht bereits fest, wer das Haus später einmal erbt, dann sollten die geplanten Sanierungsschritte am besten mit den Erben abgestimmt werden. Es macht beispielsweise wenig Sinn, ohne eine solche Absprache die alten zugigen Fenster gegen neue in gleicher Größe auszutauschen, wenn die Nachkommen an der einen oder anderen Stelle lieber größere Fenster eingebaut hätten. Gleiches gilt für die Gestaltung der Fassade im Zuge von Dämmmaßnahmen.
Unannehmlichkeiten während der Umbauphase
Wer sich tatsächlich noch an eine Komplettsanierung seines selbstbewohnten Hauses wagt – mit Fassaden- und Dachdämmung, Fenster- und Heizungstausch, Einbau einer Lüftungsanlage – muss sich der

Unannehmlichkeiten bewusst sein, die ein solches Projekt mit sich bringt. Eine Möglichkeit ist dabei auch, während der Hochphase des Umbaus in eine Ferienwohnung zu ziehen.
Thema Hausverkauf
Und wie sieht es bei einem geplanten Hausverkauf aus, ist es sinnvoll, kurz vorher noch energetische Sanierungsmaßnahmen durchzuführen, um den Wert der Immobilie zu steigern? Immobilienexperten raten davon ab: Die Ausgaben sind doch recht hoch und die Verkaufserlöse bringen selten den vollen Mehrwert zurück. Zudem haben potenzielle Käufer eventuell ganz andere Vorstellungen – ähnlich wie oben beschrieben beim Vererben einer Immobilie. Wer allerdings schon einen konkreten Lebensplan hat und weiß, dass er noch 15 bis 20 Jahren in seinem Haus leben will, und es dann erst verkaufen will, der sollte auch möglichst rasch Sanierungsmaßnahmen ergreifen, um noch möglichst lange von geringen Energiekosten und dem höheren Wohnkomfort zu profitieren. Dazu kommt, dass sich ein Haus mit hohem Energiestandard später leichter verkaufen lässt.
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