Die Heizungsversteher: Über die Qualität des Heizungswassers
Mal ehrlich, haben Sie sich als Hausbesitzerin oder Hausbesitzer jemals die Frage gestellt, wie es um die Heizungswasserqualität in Ihrem Heizsystem steht? Nein? Dann zählen Sie zur absoluten Mehrheit, wie die langjährige Erfahrung unserer Heizungsversteher Rainer Moll oder Patrick Fischer zeigt. Dabei gibt es eine eigene VDI-Richtlinie (2035), die die Qualität des Heizungswassers regelt.
Kalkablagerungen im Heizkessel
Bei ihren Einsätzen im Rahmen des eza!-Angebots kommunales Energiemanagement stoßen die beiden immer wieder auf Heizungsanlagen in Rathäusern, Schulen, Kindergärten oder andere kommunalen Liegenschaften, die nicht mehr die volle Wärmeleistung liefern. Nicht selten sind Kalkablagerungen an der Wandung des Wärmeerzeugers die Ursache für den Effizienzverlust. Die Effizienz der Anlage nimmt bei einer Kalkschicht von einem Millimeter bereits um 15 Prozent ab.
Problem beim Nachfüllen von Leitungswasser
Sie ahnen es: Auslöser ist eben eine mangelhaften Heizungswasserqualität. Und die findet man nicht nur in den Heizungssystemen vieler großer Gebäude, sondern auch in den Heizungskellern vieler Einfamilienhäuser.Das Problem ist hartes, kalkhaltiges Wasser. Man kennt das bei Wasserkochern. Glühstäbe, Boden, Innenwand des Wasserkochers – mit der Zeit ist alles verkalkt. Bei Temperaturen ab circa 50 Grad löst sich der Kalk aus dem Wasser und setzt sich an den Oberflächen ab. Und Wassertemperaturen von 50 Grad und mehr sind im Heizungskessel und im Heizkreislauf nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Mit der Folge, dass sich schädliche Kalkablagerungen bilden, wenn beim Nachfüllen einfach nur Leitungswasser ins Heizsystem geleitet wird. Das gilt für alle Wärmeerzeuger – egal ob Öl- oder Gaskessel, Wärmepumpe oder Solarthermieanlage.
Moderne Anlage sind noch empfindlicher
Gerade neue und moderne Anlagen werden mit dünneren Materialien und Durchgängen hergestellt, was sie noch empfindlicher macht. Hinzu kommt, dass heutzutage vermehrt Flächenheizungen zum Einsatz kommen, die auf Grund ihrer zu beheizenden Flächen mehr Wasser benötigen. Der höhere Wasserbedarf und die moderne Bauweise der Kessel erhöhen die Anforderungen an das Füllwasser. Mehr Wasser bedeutet, mehr Potential für Kalkablagerungen und Korrosionen.
Kaputter Wärmetauscher
Total verkalkter Wärmetauscher – so lautete erst kürzlich wieder die bittere Diagnose unserer Heizungsversteher. Der Wärmetauscher einer Anlage war mit einem richtigen Kalkpanzer überzogen und musste unter Einsatz von Chemie entkalkt werden, um einen Totalschaden des Wärmstauschers abzuwenden. Das hätte leicht und mit geringem finanziellem Aufwand verhindert werden können. Aber wie?
Einfache technische Lösung
Seit vielen Jahren sind sogenannte Füllkombination zur Nachfüllung der Heizungsanlage auf dem Markt. Sie lassen sich ohne großen Aufwand – auch bei bestehenden Heizungsanlagen – einbauen und schützen wirksam vor Verkalkung, aber auch Korrosion. Wenn im Heizungssystem Wasser nachgefüllt wird, sorgt eine eingeschraubte Patrone dafür, dass das einfließende Leitungswasser in demineralisiertes Wasser umgewandelt wird. Die Patrone arbeitet auf Basis eines Mischbett-Ionenaustauschers – ohne dabei chemische Zusätze an das Wasser abzugeben.
Bei einer Komplettnachfüllung oder Neuinstallation wird übrigens sogenanntes Osmosewasser verwendet.