Die Heizungsversteher - neue eza!-Serie
Eine im Sommer beheizte Dachrinne oder eine Heizkurven, die vielleicht bei Nordpol-Bedingungen passend wäre - Rainer Moll und Patrick Fischer, die Heizungsprofis aus dem Bereich eza!-Energiemanagement, stoßen bei ihren täglichen Energiespar-Streifzügen durch Rathäuser, Schulen, Kindergärten und anderen kommunalen Liegenschaften immer wieder auf Kuriositäten. Die beiden sind echte "Heizungsversteher" und suchen im Rahmen des eza!-Angebots kommunales Energiemanagement im Auftrag von Städten und Gemeinden nach Einsparpotenzialen - und sie werden in jedem Gebäude fündig! In unserer Serie berichten wir über ihre Erlebnisse und die Absurditäten aus Heizungskellern und Haustechnikräumen, die eigentlich richtig lustig wären, würde dadurch nicht jede Menge Energie und damit Geld vergeudet.
Schutz gegen Eiszapfen
Die eingangs erwähnte beheizbare Dachrinne gibt es tatsächlich. Wer braucht denn so etwas, fragt sich jetzt vielleicht die eine oder der andere? In bestimmten Fällen kann eine Dachrinnenheizung tatsächlich sinnvoll sein: als Schutz gegen Eiszapfen, die abbrechen und auf Passanten oder parkende Autos falle können, oder zur Vorbeugung gegen Eisverstopfungen, die einen Dachrinne mitunter gefährlich stark durchbiegen lassen.
Im Winter manchmal sinnvoll
Aber wie der Wortteil Eis bei Eiszapfen und Eisverstopfungen schon andeutet, sollte die Dachrinnenheizung nur im Winter aktiviert sein, dann nämlich, wenn die Temperatur tatsächlich mal unter Null Grad sinken können – was bekanntlich immer seltener passiert, weshalb man sich Dachrinnenheizungen genauso wie die Rasenheizungen in den Bundesligastadien wahrscheinlich ohnehin schon bald gänzlich sparen kann. Wäre übrigens interessant, was Rainer Moll und Patrick Fischer bei so einer Rasenheizung an Energieeinsparung herausholen könnten, ohne dass die teuren Fußballerbeinchen darunter leiden müssten. Am Tag sollen da an die 2000 Liter Heizöl unter dem Grün verheizt werden – das entspricht in etwa dem Jahresbedarf eines durchschnittlichen Einfamilienhauses. Aber das ist ein ganz anderes Thema…
Stromverbrauch zu hoch - aber warum?
Zurück zur Dachrinnenheizung. Als im Rahmen des kommunalen Energiemanagements in einer Allgäuer Gemeinde – deren Namen hier diskret verschwiegen wird – die Stromverbräuche in den Frühjahrsmonaten mit denen im Vorjahr verglichen wurden, fiel auf, dass diese für das Rathaus diesmal deutlich höher waren als im Vergleichszeitraum ein Jahr davor. Wieder einmal ein Beweis dafür, wie wichtig die monatliche Dokumentation der Energieverbräuche und deren Analyse ist, um Fehlern auf die Schliche zu kommen.
Rauchende Köpfe
Warum waren in den Wintermonaten die Stromverbräuche gleich hoch, in den Monaten danach aber jetzt deutlich höher? Eine Frage, die die Köpfe der Heizungsversteher rauchen ließ. Schließlich kam der Verdacht auf: der Fehler könnte bei der Dachrinnenheizung liegen. Und tatsächlich stellte sich heraus, dass deren Steuerung defekt war.
Rund 1000 Euro eingespart
Jetzt muss man wissen, dass so eine Dachrinnenheizung immerhin 400 Watt Strom aus dem Netzt „zieht“, was den Sommerbetrieb am Ende ganz schön teuer gemacht hätte. Um den möglichen Schaden in Euro auszudrücken: Die Kommune hätte rund 1.000 Euro im Sommer sinnlos zur Dachrinne hinaus geheizt… Und weil die eza!-Heizungsversteher auch noch an vielen anderer Stellen Einsparpotenziale entdeckten, haben sich die Ausgaben für kommunale Energiemanagement für die besagte Kommune längst amortisiert.