Wenn das Haus im Alter zu groß wird
81 Prozent der Immobilienbesitzerinnen und -besitzer in Deutschland wollen laut einer Studie in den eigenen vier Wänden alt werden. Gleichzeitig empfinden viele ältere Eigentümerinnen und Eigentümer ihr Zuhause als zu groß. Vor dem Hintergrund, dass in Deutschland vielerorts Wohnungen fehlen, ein echtes Dilemma. Zumal man Ressourcen und Energie sparen könnte, wenn vorhandener Wohnraum besser genutzt würde, anstatt neue Häuser zu bauen.
Zwei separate Wohneinheiten schaffen
Es gibt Lösungen. Diese erfordern allerdings eine gewisse Flexibilität aller Beteiligten. Eine davon ist die Umgestaltung des Hauses, so dass zwei separate Wohnungen daraus entstehen, wovon einen davon dann vermietet werden kann. Das größte Problem dabei ist häufig der zweite Wohnungszugang. Falls es im Haus selbst keine Möglichkeit dafür gibt, bietet sich eine Außentreppe oder ein Außenaufzug an. Letzteres kommt insbesondere dann in Frage, wenn ältere Hausbesitzerinnen oder Hausbesitzer in der oberen Etage wohnen wollen.
Mieter helfen gegen Einsamkeit
Sind der Aufwand und damit die Kosten für die Teilung gering, lässt sich durch ein solches Modell durch die Mieteinnahmen die Rente spürbar erhöhen. Ein weiterer schöner Nebeneffekt: viele Seniorinnen und Senioren fühlen sich einsam. Die neuen Bewohnerinnen und Bewohner im Haus tun in der Regel gut. Und womöglich übernehmen sie auch bestimmte Arbeiten – zum Beispiel bei der Gartenpflege oder beim Einkauf. Im Gegenzug kann die Miete etwas gesenkt werden.
Mit Miteinnahmen Sanierung finanzieren
Eine Mietpartei ins Haus zu holen, kann auch in einem anderen Zusammenhang von Vorteil sein. Stehen umfangreichere Sanierungsmaßnahmen wie Fassadendämmung und Heizungstausch an, können die Mieteinnahmen bei der Finanzierung helfen. Interessant dabei: wird eine zweite Wohneinheit geschaffen, verdoppelt der Staat die Zuschüsse für energetische Sanierungsmaßnahmen. Zudem gibt es eine KfW-Förderung für Umbaumaßnahmen zum altersgerechten Wohnen.
"Wohnen für Hilfe" als mögliches Modell
Denkbar sind aber auch Modelle, die erst gar keine Umbaumaßnahmen erfordern. Warum nicht einfach eine Wohngemeinschaft gründen? Zum Beispiel mit einem jungen Menschen – Stichwort Mehrgenerationen-WG. Das Prinzip dahinter: Studierende oder Auszubildende wohnen günstig bei Seniorinnen oder Senioren und helfen denen im Gegenzug ein wenig beim Einkaufen, Kochen oder bei der Gartenarbeit. Für junge Menschen kann dies eine wichtige Lebenserfahrung sein. Unter dem Schlagwort „Wohnen für Hilfe“ oder „Mitwohnen“ gibt es bereits in einigen deutschen Städten entsprechende Angebote und Plattformen.
Eine andere Variante ist die Alters-WG. Immer öfter tun sich ältere Menschen zusammen und gründen eine Wohngemeinschaft. Jede Mitbewohnerin und jeder Mitbewohner verfügt dabei über ein eigenes Zimmer - weitere Räume wie die Küche und Bad werden gemeinsam genutzt. Man hilft sich gegenseitig und fühlt sich nicht allein. Zu den Plattformen, auf denen entsprechende Angebote zu finden sind, zählen beispielsweise die Portale www.50plus-ist-fabelhaft.de oder www.seniorenwg-gold.de. Wohngemeinschaften eignen sich generell für Menschen, die die Gemeinschaft mit anderen bevorzugen, flexibel, kommunikativ und kompromissbereit sind und die damit klarkommen, einen Teil ihrer Privatsphäre aufzugeben.
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