Komfortlüftung in der Sanierung
Wer hat nicht gern immer eine gute Raumluft, ohne dass man jede Stunde die Fenster aufreißen muss und im Winter dann auch noch zum Fenster hinaus heizt? Eine Komfortlüftung macht es möglich. Im Neubau sind solche Anlagen fast schon Standard. Aber auch bei einer energetischen Sanierung empfiehlt sich der Einbau eine Komfortlüftungsanlage. Sie sorgt für eine permanente Versorgung mit Frischluft und schützt vor Bauschäden, weil sie gleichzeitig die Feuchtigkeit, die wir durchs Atmen, Kochen und Duschen produzieren, zuverlässig abführt.
Hohe Energieeinsparung
Und ganz wichtig – die Lüftung sorgt auch für entsprechende Energieeinsparungen. Nach einer Untersuchung des Instituts für Technische Gebäudeausrüstung in Dresden spart eine Komfortlüftung über die Wärmerückgewinnung bis zu 25-mal so viel Wärmeenergie ein, wie Strom zum Betrieb der Lüftung benötigt wird. Und dabei ist dieser Einspareffekt bei kalten Außentemperaturen am größten. Damit lässt sich eine Lüftungsanlage auch perfekt mit einer Wärmepumpe kombinieren, die dann womöglich sogar kleiner und kostengünstiger sein kann.
Zentrale und dezentrale Lösung
Wer sein Haus fit für die Zukunft macht und dabei auch auf die Vorzüge einer Komfortlüftung setzen will, kann grundsätzlich zwischen einer zentralen Lüftungslage und einer dezentralen Lösung wählen. Am effizientesten ist eine zentrale Lüftungsanlage mit nur einem Gerät im Haustechnikraum. Von dort aus werden die verschiedenen Räume über Lüftungsrohre bedient. Bei einer zentralen Lüftungsanlage lässt sich auch die Geräuschentwicklung in den Räumen auf ein Minimum reduzieren. Sie ist in der Regel überhaupt nicht zu hören.
Wohin mit den Lüftungsrohren
Die Herausforderung beim nachträglichen Einbau einer zentralen Lüftungsanlage in einem Bestandsgebäude ist das Verlegen der Lüftungsrohre – aber es gibt Lösungsmöglichkeiten. Ersetzt man die alte Öl- oder Gasheizung durch eine Wärmepumpe, kann der dann nicht mehr benötigte Kamin als Montageschacht für die Lüftungsrohre verwendet werden. Im Rahmen einer Fassadendämmung besteht auch die Möglichkeit, die Rohre außen in der Dämmung zu führen und über Wandbohrungen die einzelnen Räume anzuschließen. Die Leitungsführung unter abgehängten Decken ist ebenfalls eine Möglichkeit.
Alternative mehrere kleinere Geräte
Ist der Einbau einer zentralen Anlage zu aufwändig ist, bietet sich ein dezentrales System als Alternative an. Die dezentrale Lüftung besteht aus mehreren kleineren Geräten, die direkt in die Außenwand integriert werden und keine Lüftungskanäle benötigen. Es ist lediglich ein Mauerdurchbruch sowie ein Elektroanschluss notwendig, was den Installationsaufwand erheblich verringert.
Pendel- oder Einzelraumlüftungsgeräte
Eine Variante ist der Einbau sogenannter Pendellüfter. Sie funktionieren paarweise und müssen für die Kommunikation verdrahtet sein. Das Gerät führt die Abluft aus dem Raum nach draußen und lädt mit der Abwärme den Wärmetauscher auf. Nach kurzer Zeit wird die Funktion umgekehrt, frische Außenluft wird über den Wärmetauscher angesaugt und in den Raum geleitet. Ein zweites Gerät in der Wohnung ist synchron geschaltet und funktioniert in der Gegenrichtung. Die Alternative zu den Pendellüftern sind Einzelraumlüftungsgeräte mit integriertem Wärmetauscher, die einen höheren Luftaustausch ermöglichen und in der Regel leiser arbeiten.
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Auf dem Markt sind, als guter Kompromiss, auch Mischformen zwischen zentralen und dezentralen Lüftungsanlagen. Hier versorgt ein Gerät mehrere Räume über kurze Leitungswege mit Frischluft.
Auf leise Geräte achten
Welches System am besten zum Haus passt, muss von einem Lüftungsfachmann im Einzelfall geklärt werden. Fällt am Ende die Entscheidung zugunsten eines dezentralen Systems, sollte man auf Geräte zurückgreifen, die eine möglichst hohen Grad an Wärmerückgewinnung bieten und vor allem sehr leise arbeiten.
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