Tipps: So verreisen Sie klimafreundlich
An- und Abreise als wichtigster Faktor
Die Art der An- und Abreise sowie die Entfernung zum Urlaubsort zählen dabei zu den wichtigsten Faktoren. Fest steht: Beim Fliegen werden mit Abstand am meisten klimaschädliche Treibhausgase ausgestoßen. Rund 21 Kilogramm CO2 werden pro Fluggast auf 100 Kilometer produziert, so die Auskunft des Umweltbundeamtes. Bei 1600 Kilometer Flugreise nach Mallorca fallen samt Rückflug fast 0,7 Tonnen CO2 an, bei einem Flug nach Australien schon über 12 Tonnen. Dazu kommt noch die Bildung von Kondensstreifen und Schleierwolken durch den Luftverkehr, die zusätzlich zur Erwärmung beitragen.
Bus und Bahn schneiden am besten ab
Bei Autofahrten liegt der Pro-Kopf-CO2-Ausstoß laut Umweltbundeamt bei 14 Kilogramm auf 100 Kilometer, bei Zugreisen nur bei vier Kilogramm. Am besten – und das dürfte so manchen überraschen – schneidet der Reisebus ab. Hier werden durchschnittlich nur drei Kilogramm Kohlendioxid pro Person 100 Kilometer ausgestoßen. Ein wichtiger Aspekt bei der Beurteilung der Umweltbelastung durch Verkehrsmittel ist dabei die Belegung. Im Auto fahren im Schnitt nur 1,5 Menschen mit, was die Öko-Bilanz dieses Fortbewegungsmittels deutlich verschlechtert.
Nachtzüge und Interrail-Passe für alle Altersklassen
Wer klimafreundlich verreisen will, sollte also auf Flüge verzichten und am besten Ziele ansteuern, die mit Bus oder Bahn zu erreichen sind. Immer mehr Reisende entdecken dabei den Nachtzug als Möglichkeit, um klimafreundlich mit der Bahn auch weiter entfernt liegende Urlaubsziele zu erreichen. Was viele nicht wissen: es ist gibt nach wie vor den guten alten Interrailpass, mit dem schon Generationen von Europäern per Zug den Kontinent erkundet haben. Inzwischen werden Interrail-Pässe in unterschiedlichsten Variationen angeboten – und zwar für alle Altersklassen, auch mit günstigen Angeboten für Familien.
Wenn schon fliegen, dann kompensieren
Und wenn es doch einmal eine Flugreise sein muss, dann sollte zumindest eine Kompensationszahlung geleistet werden. Dafür gibt es verschiedene Organisationen, wie zum Beispiel Atmosfair, Klima-Kollekte, Primaklima, Myclimate etc., die mit den Zahlungen Klimaschutzprojekte weltweit unterstützen. Die Rechner ermitteln den CO2-Ausstoss und den Preis – für den Hin- und Rückflug von München nach Mallorca bei Atmosfair beispielsweise 11 Euro –, der bezahlt werden muss, um diese Emission zu neutralisieren. Das geht übrigens auch bei Reisen mit Bus, Bahn Auto oder Schiff.
Neben An- und Abreise ein weiteres wichtiges Kriterium für Wahl des Urlaubsorts: wie gut ist dort der öffentliche Nahverkehr oder die Rad-Infrastruktur? Gibt es Angebote für Elektro-Mietwagen oder Carsharing? Ich persönlich bevorzuge im Urlaub das Fahrrad, um andere Länder kennenzulernen. Mit dem Gepäck in den Radtaschen ist man flexibel und umweltfreundlich unterwegs und kann häufig mehr sehen als vom Auto aus.
Nachhaltige Unterkünfte wählen
Auch die Wahl der Unterkunft hat natürlich Einfluss auf die CO2-Bilanz einer Urlaubsreise. Wird unnötig hohes Wäscheaufkommen vermieden, insgesamt auf einen sparsamen Energieverbrauch geachtet und Öko-Strom aus regenerativen Energiequellen bezogen? Und werden in der Küche regionale Lebensmittel verwendet? All das zeichnet einen nachhaltigen Übernachtungsbetrieb aus. Einige Hotels im Allgäu sind mittlerweile auch im Bündnis klimaneutrales Allgäu 2030 dabei und bieten einen klimaneutralen Urlaubsaufenthalt an.
Kurze Anreise, längere Erholung
Zu guter Letzt noch ein Tipp: wer Erholung sucht und in Zeiten der Pandemie verständlicherweise mal einen Tapetenwechsel braucht, muss nicht in die Ferne schweifen. Auch im Allgäu oder in anderen Teilen Bayerns gibt es herrliche Flecken, an denen man einfach nur die Seele baumeln lassen oder einen Aktivurlaub verbringen kann. Je kürzer die Anreise ist, desto mehr Zeit bleibt für die Erholung.
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