Darauf sollte man beim Pelletskauf achten

Die Zahl der Pelletheizungen in Deutschland ist 2022 rasant von 570.000 auf 680.000 gestiegen. Das zeigt eine aktuelle Statistik des deutschen Pelletinstituts. Laut dessen Prognose wird die starke Zunahme, die bereits seit 2020 zu beobachten ist, 2023 anhalten.

Berichte sorgen für Verunsicherung

Das liegt auch daran, dass Pellets als klimafreundlicher und erneuerbarer Brennstoff gelten, der aus Abfallprodukten der regionalen Holzverarbeitung und damit aus heimischen Wäldern mit kurzen Transportwegen stammt. Für Verunsicherung sorgten aber zuletzt unter anderem Berichte über Kahlschläge in rumänischen Wäldern zum Zwecke des Pellet-Exports in andere europäische Länder.

Deutschland bei Pellets Nettoexporteur

Das deutschen Pelletinstitut betont in diesem Zusammenhang, dass Deutschland nach wie vor mehr eigene Pellets produziert als es verbraucht. Demnach liegt trotz der anfangs erwähnten Zunahme von Pelletöfen die Produktion mit 3,96 Millionen Tonnen Pellets um rund 700.000 Tonnen über dem bundesweiten Bedarf. Deutschland ist damit Nettoexporteur bei Pellets. Fakt ist aber auch, dass trotz Überschuss im Jahr 2022 nicht 100, sondern 87,1 Prozent der Pellets, die in deutschen Pelletöfen und -kesseln verbrannt wurden, aus deutscher Produktion stammen. Der Großteil der ausländischen Pellets kommt aus Nachbarländern wie zum Beispiel Österreich. Vor Inkrafttreten der Wirtschaftssanktionen gab es in geringem Umfang auch Lieferungen aus Russland.

 

Bei Sackware nach Herkunftsland auf der Verpackung suchen

Wer Sackware kauft, der findet häufig auf der Verpackung das Herkunftsland der Ware. Laut Branchenkenner sollte man insbesondere beim Kauf in Baumärkten darauf einen Blick werfen. Denn nicht selten werden dort Pellets mit langen Transportwegen, zum Beispiel aus baltischen Staaten oder Schweden, angeboten.

Anbieter nach Herkunft der Ware fragen

Schwieriger wird es mit dem Herkunftsnachweis bei loser Ware – und die macht den Großteil des Pelletverbrauchs aus. Zwar gibt es das Qualitätssiegel ENplus A1, auf das man als Verbraucher achten sollte. Über die Herkunft sagt es allerdings nichts aus. Am besten fragt man beim Anbieter nach, woher die Pellets und das Material dafür stammen.

Idealerweise Sägespäne aus der Region als Ausgangsmaterial

Oder man deckt sich gleich mit Pellets von einem Anbieter ein, der direkt vor Ort produziert. Dann kann man davon ausgehen, dass die Sägespäne, aus denen die Pellets zu 95 Prozent bestehen, aus der Region stammen. Bei den Spänen handelt es sich um Sägenebenprodukte, die bei der Rundholzaufbereitung anfallen. Sie von weit her zu transportieren lohnt sich nicht. Denn in Relation zum Gewicht ist das Volumen, das für den Transport von Sägespänen benötigt wird, sehr groß.

Preisschwankungen auch abhängig von Baukonjunktur

Preisschwankungen bei Pellets lassen sich auch damit erklären, dass es Phasen gibt, in denen weniger Holz verarbeitet wird, zum Beispiel weil die

 


Baukonjunktur schwächelt. Die massiven Preissteigerungen im vergangenen Jahr gehen aber wohl vor allem auf die extrem hohe Nachfrage zurück. Angesichts der unsicheren Gesamtsituation wollten sich viele Betreiber von Pelletsheizungen schnell mit Brennstoff eindecken.

Wärmepumpen kommt wichigere Rolle zu

Bleibt die Frage, ob es angesichts der steigenden Zahl von Pelletsheizungen auch künftig genügend Pellets aus deutscher Produktion geben wird. Laut Branchenvertreter sind die Kapazitätsgrenzen noch nicht erreicht. Für 2025 wird in Deutschland mit einem jährlichen Verbrauch von 4,3 Millionen Tonnen gerechnet. Demgegenüber stehen rund 6,5 Millionen Tonnen Material in Form von Sägenebenprodukten, die pro Jahr zur Verfügung stehen. Fakt ist aber: Von den vielen Gas- und Ölheizungen kann in den kommenden Jahren nur ein kleiner Teil durch Pelletkessel ersetzt werden. Wärmepumpe werden die wichtigere Rolle spielen.

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