Wärmepumpe und Heizkörper: das gilt es zu beachten

Mit Gas oder Öl zu heizen, ist nicht nur schlecht fürs Klima, sondern wird auch zunehmend teurer. Ein Grund dafür ist der Anstieg des CO2-Preises, allein in diesem Jahr auf 45 Euro pro Tonne. Gleichzeitig wird die Förderung beim Umstieg auf eine klimafreundliche Wärmepumpe in diesem Jahr noch attraktiver – bis zu 70 Prozent der Kosten übernimmt künftig der Staat. Daher überlegen viele Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer einen Wechsel, haben aber bisweilen Bedenken, ob in einem nichtsanierten Gebäude mit konventionellen Heizkörpern die Wärmepumpe auch wirklich funktioniert und wirtschaftlich betrieben werden kann.

Auch die Kombination mit Heizkörpern funktioniert

Um es vorwegzunehmen: zahlreiche Praxisbeispielen zeigen, dass es in der Regel auch mit Heizkörpern gut geht, auch wenn eine Wärmepumpe in Kombination mit einer Flächenheizung (Fußboden-, Wand oder Deckenheizung) und einer gut gedämmter Gebäudehülle tatsächlich noch effizienter arbeitet, weil hier das Heizsystem mit einer niedrigeren Vorlauftemperatur auskommt.

Plattenheizkörper als häufigste Form

In vielen Bestandgebäuden findet man sogenannte Plattenheizkörper, die auch als Flachheizkörper bezeichnet werden. In seiner einfachsten Form besteht ein solcher Heizkörper aus einer Heizplatte, durch die das Heizungswasser fließt und die Wärmestrahlung an den Raum abgibt. Eine höhere Heizleistung haben Heizkörper, die aus zwei Heizplatten und dazwischenliegenden Konvektionsblechen bestehen. Heizkörper und Bleche erwärmen sich und übertragen die Wärme in Form von Konvektion an die hindurch strömende Luft, die unten angesaugt und nach oben in den Raum abgegeben wird. Wichtig ist, dass Ansaug- und Abströmbereich frei sind.

Konvektionsbleche sorgen für höhere Heizleistung

Einen ersten Anhaltspunkt bietet bereits der Blick von oben in den Heizkörper. Ist der Raum zwischen den Heizplatten komplett hohl, lohnt es sich in der Regel die Heizkörper auszutauschen. Besitzen die Heizkörper dagegen Konvektionsbleche, ist das schon besser. Auf der sicheren Seite ist man nach der Durchführung einer raumweisen Heizlastberechnung, die feststellt, welche Heizkörper zu klein bemessen sind. Bei Gebäuden mit Heizkörpern sollte eine solche Berechnung Grundlage zur Umstellung auf eine Wärmepumpe sein.

Gegebenenfalls Austausch der Heizkörper

Falls nötig können die vorhandenen Heizkörper dann gegen größere ausgetauscht werden. Das ist vergleichsweise günstig und einfach umzusetzen. Der nachträgliche Einbau einer Flächenheizung ist dagegen ziemlich aufwändig, aber beispielsweise mit einer Deckenstrahlheizung gut machbar.

Auch Gliederheizkörper sind wärmepumpentauglich

In Altbauten trifft man häufig noch auf sogenannte Gliederheizkörper, den ältesten Heizkörpertyp. Je nach Größe der Heizkörper ist auch hier die Kombination mit einer Wärmepumpe durchaus möglich.

 

In bestimmten Fällen kann auch der Einbau spezieller Wärmepumpenheizkörper oder Niedertemperaturheizkörper eine Option sein. Sie sind größer und haben zudem einen Ventilator. Dieser erhöht bei Bedarf die Wärmeabgabe, indem er mehr Luft entlang der Heizflächen bläst. Allerdings sollte man bei der Wahl auf die Schallangaben für den Ventilator achten, denn häufig sind die besonders günstigen Modelle deutlich lauter.

Im Winter testen

Übrigens: Jetzt im Winter ist die beste Zeit für einen Praxistest, ob die vorhandenen Heizkörper und -flächen fürs Heizen mit einer Wärmepumpe geeignet sind. Damit kann man sich unter Umständen auch die raumweise Heizlastberechnung sparen. Dazu senkt man an seiner Heizungsanlage die Vorlauftemperatur auf 50 bis 55 Grad Celsius ab und schaut, ob die Räume auch an den kältesten Tagen ausreichend warm werden. Ist das der Fall, steht dem Einbau einer Wärmepumpe nichts entgegen.

Fachleute finden

Sie suchen für Ihr Projekt ein Architektur- und Planungsbüro, einen Handwerksbetrieb oder eine Bau- und Energiefirma mit Qualitätssicherung? Mit den eza!-Partnern finden Sie kompetente Fachleute für Ihr Projekt!

Fachleute finden

Unser FördermittelCheck zeigt Ihnen die passenden Förderprogramme

Hier finden Sie weitere Energietipps

Sie wollen wissen, wie Sie den Energiebedarf in Ihrem Haus senken oder erneuerbare Energien besser nutzen können? Die gemeinsame Energieberatung von eza! und der Verbraucherzentrale hilft Ihnen weiter.

Zu den Energieberatungsangeboten von eza! und Verbraucherzentrale
 

Förderung

Unser Online-Angebot zum Thema Gebäudesanierung ist Teil der Grenzüberschreitenden Offensive Altbau (GO Altbau) und wird gefördert durch das INTERREG Programm VI-A Bayern – Österreich 2021-2027 – ein Programm der Europäischen Union. Die Kofinanzierung des Projekts erfolgt durch die Stadt Kempten.

Weitere Energietipps für Sie

Mit der Wärmepumpe auch kühlen

Bestimmte Wärmepumpen können nicht nur heizen, sondern im Sommer auch kühlen. Wie das geht und worauf man achten sollte.

Zum Energietipp
Das Foto zeigt eine Wärmepumpe im Garten

So steigt die Lebensdauer der Wärmepumpe

Effizient und klimafreundlich heizen – dafür steht die Wärmepumpe. Aber wie sieht es mit der Lebensdauer der Geräte aus? Und wie kann man sie verlängern?

Zum Energietipp

Wärmepumpe: sie funktioniert auch im Altbau

Viele Hausbesitzer scheuen den Austausch ihrer Gasheizung. Dabei sind die Hürden gar nicht so hoch, damit das klimafreundliche Heizsystem im Altbau sinnvoll betrieben werden kann.

Zum Energietipp