Die Heizungsanlage auf Sommerbetrieb umstellen

Meteorologisch war am 1. Juni Sommerbeginn. Viele Heizungsanlagen sind allerdings nach wie vor nicht auf den Sommerbetrieb umgestellt worden. Das verbraucht unnütz Gas oder Öl im Kessel, aber auch Strom durch den Betrieb der Heizungspumpe – was angesichts des Klimawandels und der Diskussionen um russisches Öl und Gas gleich doppelt schmerzt.

Heizung springt im Sommer unnötig an

Interessant ist in diesem Zusammenhang: zwar verfügen hierzulande die meisten Heizungsanlagen über eine automatische Umschalteinrichtung von Winter- auf Sommerbetrieb, in dem nur Warmwasser produziert wird. Bei einer außentemperaturgeführten Regelung, wie sie vielfach vorzufinden ist, springt die Heizung aber wieder an, sobald eine vorher festgelegte Außentemperatur unterschritten wird. Häufig sind 20 Grad als Grenzwert eingestellt. Da die Temperaturen im Sommer in den Morgenstunden meist darunter liegen, geht die Anlage in oft den Heizbetrieb, obwohl es in den Räumen ausreichend warm ist.

Bedienungsanleitung lesen

Daher empfiehlt es sich, spätestens jetzt die Anlage trotz Automatik manuell auf Warmwasserbereitung umzustellen – sofern das möglich ist. Denn es gibt auch Heizanlagen, die keine manuelle Umstellung zulassen. Der Blick in die Bedienungsanleitung verrät, mit welchem System man es zu tun hat und wie man die Anlage gegebenenfalls von Winter- auf Sommerbetrieb umstellt.

Hoher Einspareffekt bei Einrohrheizsystemen

Übrigens: wer meint, dass es allein schon damit getan ist, in der warmen Jahreszeit die Heizkörper auf null zu stellen, der täuscht sich. Ohne Umstellung auf den Sommerbetrieb wird das Wasser im Kessel häufig weiter vorgeheizt. Auch die Heizungspumpe läuft dann. Gerade bei sogenannten Einrohrheizsystemen, die häufig in Wohnanlagen vorkommen, ist der Einspareffekt im Sommerbetrieb besonders signifikant. Das Heizwasser wird bei der Einrohrheizung von der Wärmequelle in die einzelnen Etagen transportiert und gelangt über die Ringleitung in die jeweiligen Wohnungen. Trotz geschlossener Heizkörper wird Wärme abgegeben. Vor- und Rücklauf der Heizkörper sind dabei immer an derselben Leitung angeschlossen.

Bis zu 15 Prozent Einsparung

Experten gehen davon aus, dass sich durch die Umstellung der Heizung auf die Warmwasserbereitung der jährliche Energieverbrauch um 5 bis 15 Prozent senken lässt. Der Blick in die Bedienungsanleitung lohnt sich also für Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer.


Für Mieterinnen und Mieter lautet der Rat: ruhig mal beim Hausmeisterdienst beziehungsweise bei der Vermieterin oder beim Vermieter nachfragen, ob die Heizungsanlage auf den Sommerbetrieb umgestellt ist. Denn wird Energie unnötig verbraucht, bezahlt man das als Mieterin und Mieter über die Nebenkostenabrechnung.

Fachleute finden

Sie suchen für Ihr Projekt ein Architektur- und Planungsbüro, einen Handwerksbetrieb oder eine Bau- und Energiefirma mit Qualitätssicherung? Mit den eza!-Partnern finden Sie kompetente Fachleute für Ihr Projekt!

Fachleute finden

Unser FördermittelCheck zeigt Ihnen die passenden Förderprogramme

Hier finden Sie weitere Energietipps

Sie wollen wissen, wie Sie den Energiebedarf in Ihrem Haus senken oder erneuerbare Energien besser nutzen können? Die gemeinsame Energieberatung von eza! und der Verbraucherzentrale hilft Ihnen weiter.

Zu den Energieberatungsangeboten von eza! und Verbraucherzentrale
 

Weitere Energietipps für Sie

Das Foto zeigt eine Wärmepumpe vor einem Haus

Studie: Wärmepumpe gehört die Zukunft, Wasserstoff nicht zum Heizen

Die Wärmewende ist eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre, um die Klimaschutzziele zu erreichen. eza! hat in einer Studie analysiert, womit wir in Zukunft heizen können.

Zum Energietipp
Das Foto zeigt eine Wärmepumpe vor vor einem Haus

Photovoltaik und Wärmepumpe: eine starke Kombination

Mit Solarstrom die Wärmepumpe betreiben - das ist sinnvoll und spart Geld. Auf was es ankommt und wo die Grenzen liegen.

Zum Energietipp
Das Foto zeigt einen Duschkopf

Warmwasser: Mit Wärmepumpe oder mit Heizstab?

Eine Wärmepumpe eigent sich fürs Heizen und die Warmwasserbereitung. Ist es sinnvoll, zusätzlich in einen Heizstab zu investieren?

Zum Energietipp