Die größten Stromfresser
Nicht selten endet der Blick auf die Jahresstromrechnung mit einer bösen Überraschung. Wie kommt ein so hoher Endbetrag zustande? Neben Kühl- und Gefriergeräten, Herd, Waschmaschine und all den kleineren Verbrauchern im Haus, gibt es auch richtig große Stromfresser. Hier sind acht davon:
Plasmafernseher: 400 bis 600 kWh pro Jahr
Große Plasmafernseher zeichnen sich in puncto Bildqualität durch ihre besonders reinen Farben aus – allerdings verbrauchen sie im Vergleich zu einem LED-Gerät viel mehr Strom. Um ein Pixel (Bildpunkt) aufleuchten zu lassen, muss nämlich jeweils eine Plasma-Zelle „gezündet“ werden. Bei einem hellen Bild – in über 90 Prozent der Nutzungsdauer – liegt der Energieverbrauch deutlich über dem von LED-Geräten. Bei gleicher Bilddiagonale (46 Zoll) und Auflösung (UHD) ist es keine Seltenheit, dass ein Plasmagerät 160 Watt aus der Steckdose zieht, während sich ein modernes LED-Gerät mit nur 45 Watt begnügt. Auf jeden Fall sollte auf die Bildschirmeinstellungen geachtet werden – durch das Herunterregeln der Helligkeit lässt sich der Stromverbrauch senken.
Heizungspumpe: 400 bis 600 kWh im Jahr
Technisch veraltete Umwälzpumpen gehören zu den größten Stromverbrauchern im Haushalt. Die Umwälzpumpe läuft während der gesamten Heizperiode, ist also ein Dauerverbraucher, und verursacht Stromkosten von 100 oder mehr Euro im Jahr. Mit einer drehzahlgeregelten Hocheffizienzpumpe lässt sich der Energieverbrauch um bis zu 90 Prozent senken. Eine Hocheffizienzpumpe kostet inklusive Einbau etwa 400 Euro, Vater Staat übernimmt bis zu 30 Prozent der Kosten. Die Investition hat sich schon nach wenigen Jahren amortisiert.
Elektrische Warmwasserbereitung: rund 900 kWh pro Person
Ein Vier-Personen-Haushalt benötigt durchschnittlich 160 Liter Warmwasser pro Tag. Dafür sind täglich neun kWh nötig. Wenn dieser Verbrauch mit einem gut wärmegedämmten Elektroboiler gedeckt wird, der noch Bereitschaftsverluste von circa eine Kilowattstunde pro Tag hat, ergibt dies insgesamt einen Stromverbrauch von über 3000 kWh pro Jahr und Stromkosten von 1.000 Euro. Die elektrische Warmwasserbereitung ist damit eine sehr kostenintensive Variante der Warmwasserbereitung, sofern der Strom nicht von der hauseigenen Photovoltaikanlage kommt. Indem man sparsame Duschköpfe verwendet und den Boiler bei längerer Nichtbenutzung abschaltet, kann hier Energie eingespart werden.
Wasserbett – 300 bis 400 kWh
Die Hersteller von Wasserbetten versprechen ihren Kunden einen angenehmen Schlaf und einen positiven Effekt bei Rückenschmerzen. Um das zu erreichen, muss das Wasser aufgeheizt werden. Die eingestellte Temperatur hat dabei entscheidenden Einfluss auf den Stromverbrauch. In der Regel ist mit circa 300 kWh pro Jahr und Kosten von rund 100 Euro zu rechnen. Unter anderem hilft eine in den Thermostaten der Wasserbett-Heizung integrierte Zeitschaltuhr Strom zu sparen. Wird das Bett tagsüber nicht genutzt, muss es auch nicht beheizt werden. Der Energieverbrauch kann auch durch die Verwendung einer isolierenden Auflage gesenkt werden. Letztere reduziert die Wärmeverluste über die Liegenfläche.
Warmwasserzirkulation: 150 bis 200 kWh
Eine Zirkulationspumpe lässt das heiße Wasser zwischen dem Warmwasserspeicher und den Zapfstellen zirkulieren. Das sorgt dafür, dass aus Dusche und Wasserhahn sofort heißes Wasser kommt. Dieser Komfort verbraucht allerdings rund um die Uhr Strom und Heizenergie. Denn die Wärmeverluste durch eine regelmäßige Zirkulation des Warmwassers sind beträchtlich. Dabei gibt es durchaus Einsparmöglichkeiten – zum Beispiel mit Hilfe von Zeitschaltuhren. Damit lässt sich nämlich die Zirkulationspumpe auf den individuellen Tagesablauf anpassen. Als Alternative bietet sich auch der Einbau einer bedarfsgesteuerten Zirkulationspumpen an, die nur dann arbeitet, wenn tatsächlich warmes Wasser verbraucht wird.
Computer als Server: 1200 kWh
Ein PC mit modernem Mehrkern-Prozessor zieht etwa 135 Watt aus dem Stromnetz. Bei einer täglichen Laufzeit von vier Stunden summieren sich die jährlichen Stromkosten auf rund 60 Euro. Hochgerüstete Spielcomputer verbrauchen circa viermal so viel Strom und werden oft wesentlich länger genutzt. Teuer ist es auch, seinen PC als Server für den Betrieb der eigenen Homepage zu nutzen. Der Computer läuft dann 24 Stunden am Tag. Viel günstiger ist es die Homepage über einen externen Server zu betreiben.
Elektrische Fußbodenheizung oder elektrischer Handtuchheizkörper
Die elektrische Fußbodenheizung im Bad ist angenehm, aber auch strom- und kostenintensiv. Bei einem zehn Quadratmeter großen Bad muss mit jährlichen Stromkosten in Höhe von 300 Euro und mehr gerechnet werden – falls die Heizung bedarfsgerecht eingesetzt wird. Bei Vollzeitbetrieb können der Stromverbrauch und die Ausgaben um das Vierfache ansteigen. Ähnliches gilt für elektrische Handtuchheizkörper. Generell sind Letztere nicht dafür geeignet, das gesamte Bad zu beheizen.
Whirlpool und Sauna 2.500 bis 7.500 kWh pro Jahr
Der Spa-Bereich im eigenen Haus oder Garten – das ist Luxus pur, der aber auch seinen Preis hat. Denn nicht nur der Einbau einer Sauna oder eines Whirlpools kostet viel Geld. Auch die Energiekosten sind nicht zu unterschätzen. Der jährliche Stromverbrauch eines im Freien aufgestellten Jacuzzis oder Whirlpools bewegt sich zwischen 2500 bis 7500 Kilowattstunden (kWh). Mit Stromkosten von 1000 Euro und mehr im Jahr muss für die Entspannung im sprudelnden Wasser gerechnet werden. Zum Vergleich: ein vierköpfiger Standardhaushalt ohne elektrische Heizung verbraucht jährlich circa 3500 kWh Strom. Der durchschnittliche Stromverbrauch einer Heimsauna liegt bei circa 15 kWh für zwei Stunden Nutzung inklusive Vorheizung. Die Infrarotkabine schlägt bei deutlich kürzerer Vorheizzeit mit zwei bis vier kWh zu Buche.
Energieberatung
Sie wollen wissen, wie Sie den Energiebedarf in Ihrem Haus senken oder erneuerbare Energien besser nutzen können? Die gemeinsame Energieberatung von eza! und der Verbraucherzentrale hilft Ihnen weiter.
Zu den Energieberatungsangeboten von eza! und Verbraucherzentrale