Das Elektroauto mit Solarstrom-Überschuss laden

Trotz Tankrabatt sind die Spritpreise weiterhin hoch. Da man davon ausgehen muss, dass Tanken dauerhaft teuer sein wird, ist das Interesse an Elektroautos kräftig gestiegen. Idealerweise wird das E-Auto später mit überschüssigem Strom von der hauseigenen Photovoltaikanlage (PV-Anlage) klimafreundlich geladen. Das ist auch lukrativer, als den Strom ins Netz einzuspeisen. Aber wie lässt sich möglichst viel des selbst produzierten Solarstroms fürs E-Auto nutzen?

PV-Anlage lieber größer dimensionieren

Für all jene Haus- und künftigen E-Autobesitzer, die noch keine Photovoltaikanlage auf dem Dach haben, gilt zuallererst der Rat, möglichst viele Module auf dem Dach zu platzieren. Es könnte später ja auch noch eine Wärmepumpe oder ein zweites E-Auto als Stromverbraucher dazu kommen.

Fahrleistung abschätzen

Bei einer Fahrleistung von 15.000 Kilometer und einem Durchschnittsverbrauch von 17 Kilowattstunden auf 100 Kilometer liegt der jährliche Strombedarf des E-Autos bei circa 2500 Kilowattstunden. Dementsprechend sollten bei der Dimensionierung der Photovoltaikanlage schon mal mindestens 2,5 Kilowatt Nennleistung für die Erzeugung des gleichen Strombetrags einkalkuliert werden.

Wann kann geladen werden?

Häufig ist es ein Problem, dass gerade in der Mittagszeit, wenn die Photovoltaikanlage am meisten Strom produziert, das Auto häufig nicht in der Garage zum Laden steht. Mit PV-Modulen, die nach Westen ausgerichtet sind, kann zumindest im Sommer auch nach Feierabend noch Ladestrom gewonnen werden. Bei Pendlern bleibt für das Laden mit Solarstrom sonst nur das Wochenende. Häufig ist bei vollgeladenem Akku nach dem Wochenende aber auch die Reichweite für eine Arbeitswoche ausreichend. Mit E-Autos der neueren Generation kommt man oftmals 300 Kilometer oder weiter.

Komfortgewinn dank Energiemanagementsystem

Am komfortabelsten bekommt man den PV-Strom mit Hilfe eines mit der PV-Anlage verknüpftem Energiemanagementsystems in seine Autobatterie. Das System misst, wie viel Sonnenstrom noch übrig ist, nachdem alle Verbraucher im Haus versorgt sind. Über eine dafür geeignete Wallbox, die den Ladestrom kontinuierlich anpasst, landet der überschüssige Strom dann in der Batterie. Der Zukauf von Netzstrom lässt sich so deutlich senken. Wer sich zusätzlich zur PV-Anlage für einen Batteriespeicher entscheidet, hat meist schon das Energiemanagement mit eingekauft. Ansonsten kommen für das Energiemanagementsystem Kosten oben drauf.

Laden selbst steuern

Wenn man kein Energiemanagementsystem hat, dann kann man zumindest durch sein Verhalten das Laden etwas steuern. Der Strom von der PV-Anlage bedient parallel die Verbraucher im Haus und den Akku des E-Autos. Bei ausreichendem Sonnenschein kann ein Teil oder sogar zeitweise die volle Ladeleistung der Wallbox vom Solarstrom gedeckt werden. Ist die PV-Anlage aber zu klein oder bei bewölktem Wetter erfolgt der Ausgleich übers öffentliche Stromnetz.


Wenn man dies vermeiden will und möglichst nur seinen eigenen Sonnenstrom zum Laden verwenden will, dann sollte man eine Wallbox mit anpassbarer Ladeleistung wählen. Beim PV-Laden ohne Energiemanagement muss man das System selbst kontrollieren und eingreifen, sprich den Ladevorgang abbrechen oder wenn möglich die Ladeleistung senken, wenn sich beispielsweise Wolken vor die Sonne schieben. Es gibt auch Wallboxen, bei denen diese Eingriffe per Handy-App geregelt werden können.  Im Vergleich dazu ist die dynamische Ladesteuerung, bei der das Energiemanagementsystem mit der Wallbox kommuniziert, natürlich komfortabler und effizienter.

Beratung durch Fachbetrieb

Am besten lässt man sich von einem Elektrofachbetrieb beraten, der über Erfahrung auf dem Gebiet Wallbox und Energiemanagementsystem verfügt. Auch die regionalen Energieversorger, wie beispielsweise Lechwerke oder AÜW, bieten komplette Ladelösungen für Privatkunden an.

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