So schont man die Batterie seines Elektroautos

Die Batterie ist das teuerste Bauteil eines Elektroautos. Wird einigermaßen sorgsam damit umgegangen, sind nach Ansicht von Fachleuten Laufleistungen von 400.000 Kilometer oder mehr realistisch, ehe die Speicherkapazität unter 70 Prozent sinkt und die Batterie damit für den Einsatz im Auto unbrauchbar wird. Ein japanischer Autohersteller geht sogar so weit, auf die Batterie seines Elektroautos eine Garantie von einer Million Kilometer zu geben.

Am besten E-Auto in die Garage stellen

Erreicht wird die lange Lebensdauer auch durch ein ausgefeiltes Energiemanagement moderner Elektroautos. Es sorgt dafür, dass die Batterie nicht in für sie kritische Zustände gerät. Beispielsweise wird die Batterie durch das Heizen und Kühlen der Zellmodule möglichst in ihrem „Wohlfühlbereich“ gehalten. Der bewegt sich zwischen 15 und 25 Grad. Zu hohe oder zu niedrige Temperaturen belasten die Batterie. Falls möglich, stellt man deshalb auch sein Elektroauto am besten ganzjährig in einer Garage ab. Diese schützt im Sommer vor Hitze und im Winter vor Kälte.

Dosierte Fahrweise

Zusätzlich zum Energiemanagement kann man auch selbst die Lebensdauer der Batterie positiv beeinflussen – zum Beispiel durch eine dosierte Fahrweise. Es ist wie beim Verbrenner, auch dem tut häufiges starkes Beschleunigen nicht gut. Beim Elektroauto fließen dabei hohe Ströme, was die Batterie strapaziert.

Im Alltag nur bis 80 Prozent laden

Immer voll zu laden, stresst die meisten derzeit in E-Autos verbauten Batterien ebenfalls – genauso wie sie komplett leer zu fahren. Zwar sorgt auch hier das Energiemanagement in beiden Fällen für kleine Reserven, um kritische Zustände zu vermeiden. Dennoch empfiehlt es sich, dass Auto im Alltag nur auf 80 Prozent zu laden – was in der Regel ausreichend ist – und spätestens dann wieder ans Stromnetz zu hängen, wenn der Akkustand zwischen 10 bis 20 Prozent liegt.

Bei Langstrecke auf 100 Prozent laden und zeitnah losfahren

Steht doch mal eine längere Fahrt bevor, kann der Akku durchaus auch auf 100 Prozent geladen werden, sofern die Fahrt zeitnah gestartet wird. Viele Wallboxen bieten die Möglichkeit, den Ladestart zeitlich so zu programmieren, dass der Akkustand kurz vor der geplanten Abfahrt 100 Prozent erreicht. Das hat auch den Vorteil, dass der Akku beim Losfahren betriebswarm ist, wodurch der Energieverbrauch sinkt.

Besonderheit der LFP-Batterie

Tesla-Fahrerinnen und -fahrer, in deren Auto eine sogenannte Lithium-Eisenphosphat-Batterie verbaut ist, werden sogar regelmäßig im Display dazu aufgefordert, den Akku auf 100 Prozent zu laden. Letzteres ermöglicht dem Batteriemanagementsystem sich wieder zu kalibrieren. Das sorgt für eine korrekte Angabe der Ladestände und Reichweiten. Lithium-Eisenphosphat können auf 100 Prozent geladen werden, ohne dass die Zellchemie darunter leidet. Die meisten derzeit auf dem Markt befindlichen E-Autos besitzen allerdings Lithium-Nickel-Mangan-Cobalt (NMC-) oder Lithium-Nickel-Cobalt-Aluminiumoxid- (NCA-) Batterien, die wie oben beschirben im Normallfall nur auf 80 Prozent geladen werden sollten. Am besten informiert man sich, welche Batterie in seinem Wagen verbaut ist.
 



Insbesondere auf längeren Strecken ist das DC-Schnellladen mit 50 bis 150 Kilowatt und mehr sehr praktisch. Will man seiner Batterie aber Gutes tun, so nutzt man diese Möglichkeit aber nur dann, wenn es wirklich nötig ist. Beim Schnellladen erwärmt sich die Batterie erheblich. Langsameres AC-Laden – beispielweise an der heimischen Wallbox – ist schonender und reicht in der Regel ja auch aus.

Im Winter gleich nach der Fahrt laden

Für den Winter empfiehlt es sich, gleich nach Ende der Fahrt das Auto zu laden, dann wenn die Batterie noch warm ist. Das reduziert nicht nur die Ladeverluste im Vergleich zum Laden bei kalter Batterie, es ist auch besser für die Batterie.

Empfehlungen für längere Standzeiten beachten

Wichtig noch: Bei längeren Standzeiten, beispielsweise im Urlaub, sollte das Fahrzeug mit einem mittleren Ladestand – also 40 bis 60 Prozent – abgestellt werden. Am besten wirft man hierzu einen Blick in die Bedienungsanleitung seines Fahrzeugs und beachtet die dort aufgeführten Empfehlungen zu längeren Standzeiten.

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