Kellerdecke und oberste Geschossdecke: Dämmen selbst gemacht

Viele Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer wollen handeln und ihre Immobilie möglichst schnell energetisch sanieren – werden aber gerade ausgebremst. Sie finden keine Handwerksfirmen mit freien Kapazitäten, um zeitnah die alten Fenster auszutauschen oder die Fassade zu dämmen. Häufig sind die Auftragsbücher bis Ende des Jahres und darüber hinaus voll. Es gibt aber auch Maßnahmen, die man mit etwas handwerklichem Geschick selbst durchführen kann und die für einen spürbar niedrigen Energieverbrauch im nächsten Winter sorgen. Der finanzielle Aufwand hält sich in Grenzen.

Wärmeverluste um bis zu 50 Prozent reduzieren

Im Do-it-Yourself-Verfahren kann man beispielsweise die Kellerdecke dämmen. Gerne wird unterschätzt, wieviel Heizenergie über die Kellerdecke verloren geht. Im Schnitt sind es fünf bis zehn Prozent. Eine Dämmung, die an der Unterseite der Kellerdecke eines unbeheizten Kellers angebracht wird, kann die Wärmeverluste um bis zu 50 Prozent reduzieren. Zudem steigt der Wohnkomfort in den darüber liegenden Wohnräumen. Die Füße bleiben dort warm.

 

Vorsicht bei Kellerwanddämmung

Eine Kellerdeckendämmung ist allerdings nur dann sinnvoll, wenn der Keller unbeheizt ist. Bei Kellerräumen die bewohnt werden, empfiehlt es sich, die Wände und den Boden von innen zu dämmen. Das ist aber bauphysikalisch viel anspruchsvoller und sollte unbedingt einem Fachmann überlassen, um Bauschäden zu vermeiden.

Kellerdeckendämmung in verschiedensten Ausführungen

Bauphysikalisch unproblematisch ist dagegen das Anbringen von Dämmplatten an der Decke eines nicht beheizten Kellers. Der Einbau einer Dampfbremse oder -sperre ist hier nicht nötig, da sich die Dämmung auf der kalten Seite des Bauteils befindet. Die Wärmedämmplatten, die es auch als Verbundsystem gibt, bekommt man im Baumarkt. Sie sind häufig aus Polystyrol – im Volksmund Styropor – und werden mit Hilfe eines Klebemörtels angebracht. Der Deckenputz oder die Farben müssen dafür aber die Platten halten können, andernfalls muss gedübelt werden und das macht es aufwändiger. Rohrleitungen und Wölbungen können zudem die Arbeiten erschweren. Wer Wert auf die Optik legt, kann auch zu Dämmplatten mit Farbbeschichtung oder einer Gipskarton-Oberfläche greifen.

Bei der Dämmstärke nicht sparen

Was die Dämmstärke angeht gilt auch bei der Kellerdecke: lieber etwas mehr drauf packen. Als limitierender Faktor erweist sich häufig die Deckenhöhe. Zehn Zentimeter sollten es aber schon sein. Empfehlenswert ist es auch, nicht nur die Kellerdecke selbst zu dämmen, sondern die Dämmung zusätzlich 50 Zentimeter von der Decke an den Wänden nach unten zu ziehen. Damit vermeidet man Wärmebrücken.

Mehr Wohnkomfort dank Dämmung der obersten Geschossdecke

Auch die oberste Geschossdecke von kalten, nicht ausgebauten Dachräumen lässt sich in Eigenregie kostengünstig dämmen. Hier liegt die Heizkostenersparnis im Schnitt bei rund acht Prozent. Übrigens: Eine Dämmung der obersten Geschossdecke minimiert nicht nur Wärmeverluste übers Dach, sondern schützt auch gegen sommerliche Hitze. So steigt ganzjährig der Wohnkomfort.

 

 

Zum Einsatz kommen in der Regel Dämmmatten oder -platten. Grundsätzlich muss vorab die Frage geklärt werden: soll die Dämmung nach Fertigstellung begehbar sein oder nicht? Eine begehbare Dämmung ist in der Regel doppelt so teuer. Hier bieten sich beispielsweise Styroporplatten an, auf denen anschließend Spanplatten verlegt werden, die entsprechend belastbar sind. Prinzipiell kommen auch Dämmmatten oder Schüttdämmstoffe für begehbare Dachböden in Frage. Dann wird allerdings eine Tragekonstruktion benötigt. Ansonsten wird das Dämmmaterial einfach auf dem Boden des Dachgeschosses ausgelegt. Auch hier sollte man bei der Dämmstärke nicht sparen und mindestens 20 besser aber gleich 30 oder mehr Zentimeter einplanen.

Keine Förderung bei Do-It-Yourself-Einbau

Einen kleinen Wermutstropfen müssen Heimwerker allerdings schlucken. Wer die Kellerdecke oder die oberste Geschossdecke in Eigenregie dämmt, bekommt keine Förderung. Dennoch ist es die günstigere Variante – und diejenige ohne Wartezeit.

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