Den passenden Dämmstoff für sein Haus finden

Grundsätzlich lassen sie sich Dämmmaterialien in drei Hauptkategorien einteilen: Synthetische Dämmstoffe, mineralische Dämmstoffe und nachwachsende Dämmstoffe. Die Einteilung erfolgt nach den Grundmaterialien, aus denen die Wärmedämmung hergestellt wird.

Polystyrol - besser bekannt als Styropor

Bei den meisten Bau- und Sanierungsvorhaben in Deutschland kommen Hartschaumstoffplatten aus Polystyrol – besser bekannt als Styropor – zum Einsatz. Das Material auf Erdölbasis zählt zu den synthetischen Dämmstoffen. Die Dämmwirkung entsteht wie bei allen Dämmmaterialien durch die Luft, die in den feinen Poren eingeschlossen ist. Polystyrol ist leicht, beständig, preisgünstig, bietet einen hohen Dämmwert und eignet sich insbesondere für die Fassadendämmung. Trotz des vergleichsweise hohen Energieaufwands bei der Herstellung beträgt die energetische Amortisationszeit nur etwas mehr als ein Jahr.

Mineralwolle: Ausgangsmaterial Stein oder Glas

Ein ebenfalls weit verbreiteter Dämmstoff ist Mineralwolle, hergestellt entweder aus Glas oder Stein als Ausgangsmaterial. Bei der Zwischensparrendämmung des Daches lässt sie sich beispielsweise in Form von Dämmmatten sehr leicht verarbeiten. Mineralwolle wird aber ebenso als Fassadendämmsoff verwendet. Mineralwolle zeichnet sich durch gute Wärmedämm- und Brandschutzeigenschaften aus. Zudem ist der Dämmstoff resistent gegenüber Ungeziefer, Fäulnis und Schimmel.

Zellulose: Dämmung aus Zeitungspapier

Nachwachsende Dämmmaterialien können neben ihrem niedrigeren Primärenergiegehalt und der kürzeren Prozesskette auch mit ihren bauphysikalischen Fähigkeiten gegenüber konventionellen Lösungen wie Polystyrol und Mineralwolle punkten. So kommt es beispielsweise bei der Zwischensparrendämmung im Dachstuhl nicht nur darauf an, im Winter die Kälte draußen zu halten. Vor allem wenn der Raum direkt unterm Dach bewohnt wird, ist der sommerliche Hitzeschutz mindestens genauso wichtig. Hier bietet sich zum Beispiel wegen ihrer hervorragenden Wärmespeicherfähigkeit die Zellulosefaser an. Beim Zellulose-Dämmstoff handelt es sich um wiederaufbereitetes und zerfasertes Zeitungspapier, das in Kammern (Gefache) eingeblasen wird. Zellulosefasern, für dessen Herstellung wenig Energie verbraucht wird, speichern nicht nur Wärme, sondern sorgen für eine sehr hohe Winddichtheit. Das vergleichsweise preisgünstige Dämmmaterial gelangt dank der Einblastechnik in jede noch so kleine Ritze.

Holzfaser: Platten oder lose Holzwolle

Unter den Naturdämmstoffen sind Produkte aus Holzfasern am weitesten verbreitet. Holzfaser-Dämmstoffe gibt es als Platten oder lose Holzwolle. Sie werden aus Nadelholzabfällen hergestellt. Dank der guten Wärmespeicherfähigkeit bieten Holzfaserdämmplatten unter anderem einen guten Schutz gegen sommerliche Überhitzung. Folglich werden sie gerne im Rahmen eine Dachdämmung eingesetzt.

Hanf und Flachs

Hanf und Flachs werden ebenfalls als Dämmstoffe verwendet, wenn auch eher selten. Angeboten werden sie als Filz oder Matten. Haupteinsatzgebiet
ist die Dachdämmung. Die Hanffaser ist sehr reißfest und feuchtigkeitsbeständig, sie kann bis zu einem Drittel ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit speichern.


Hanf ist von Natur aus resistent gegen Schädlingsbefall und zeichnet sich unter anderem durch eine hohe Wärmespeicherfähigkeit aus, was wichtig für den sommerlichen Hitzeschutz ist. Auch Flachs hat einen sehr geringen Wasserdampf-Diffusionswiderstand, kann unbeschadet Feuchtigkeit aufnehmen und eignet sich gut für die Dachdämmung, aber auch für eine Innendämmung.

Schafwolle:gut geeignet für Hlzkonstruktionen

Nachdem Schafwolle zuerst in Neuseeland als Dämmstoff eingesetzt worden ist, hat sie sich inzwischen auch auf dem deutschen Markt etabliert – allerdings mit einem geringen Marktanteil. Eine Besonderheit bei der Schafwolle besteht darin, dass sie bis zu einem Drittel des eigenen Gewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen, im Inneren der Fasern binden und wieder nach außen abgeben kann. Trotzdem bleibt es bei einem sehr hohen Lufteinschluss in den Fasern der Schafwolle. Dadurch kann die eigentliche Wärmedämmwirkung trotz eingedrungener Feuchtigkeit erhalten bleiben. Schafwolle eignet sich gut für Holzkonstruktionen, da sie sich dem Arbeiten des Holzes anpasst.

Energieberatung hilft bei Dämmstoffwahl

Angesichts der Fülle an Dämmstoffen mit ihren spezifischen Eigenschaften ist es wichtig, einen unabhängig Fachmann zu Rat zu ziehen – zum Beispiel im Rahmen einer Energieberatung, wie sie das Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!) und die Verbraucherzentrale Bayern gemeinsam anbieten.

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