Wie schütze ich mein Haus vor Auswirkungen des Klimawandels?
Keine Frage, der Klimawandel ist auch in unserer Region zu spüren. Egal, ob Hitzewellen, Hagel, Sturm oder sintflutartige Regenfälle, die Zahl der Extremwetterereignisse nimmt zu. Viele Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer fragen sich daher, wie sie ihre Immobilie wirksam schützen können. Manches sollte man dafür schon bei der Planung berücksichtigen, aber es gibt auch eine Reihe von Maßnahmen, die sich nachträglich noch umsetzen lassen.
Sonnenschutz auf der Ost- und Westseite
Thema Hitzeschutz: Hier spielt die Beschattungsmöglichkeit der Fenster eine ganz wichtige Rolle. Wenn möglich sollte unbedingt der Sonnenschutz außen angebracht werden, weil eine innen montierte Verschattung deutlich weniger Wirkung zeigt. Rollläden, Jalousien, Markisen oder Sonnensegel – die Möglichkeiten sind vielseitig. Ganz wichtig sind die Verschattungsmöglichkeiten auf der Ost- und Westseite. Hier ist der Sonnenschutz fast noch wichtiger als auf der Südseite, weil in der Früh und am Abend die Sonne tiefer steht und damit im Sommer besonders intensiv durch diese Fenster scheint.
Bäume und andere Pflanzen als Schattenspender
Bei der Fensterplanung gilt es zu beachten: Bodentiefe Verglasungen tragen zur Belichtung nicht viel mehr als Fenster mit Brüstung bei, zur Überhitzung aber wesentlich mehr. Wenn möglich also lieber bei Neu- oder Umbau auf große bodentiefe Glasflächen, vor allem nach Ost und West, verzichten. Auch bei Dachfenster ist Vorsicht geboten. Hier lautet der dringende Rat: unbedingt eine außenliegende Verschattungsmöglichkeit anbringen. Laubbäume, eine begrünte Pergola und sommergrüne Rankpflanzen machen nicht nur optisch etwas her, sondern spenden dem Gebäude in den Sommermonaten Schatten, während im Winter nach dem Laubabwurf wieder solare Gewinne möglich sind. Wichtig ist auch eine gute Möglichkeit, in der Nacht das Haus gut durchlüften und herunterkühlen zu können – Fenster, die geöffnet bleiben können und beispielsweise mit einem Gitter gegen Einbruch gesichert sind können eine Idee dafür sein.
Dämmung hilft auch gegen Hitze
Generell gilt: Eine gut gedämmte Gebäudehülle schützt im Sommer vor Überhitzung und im Winter vor dem Auskühlen. Insbesondere Dämmstoffe mit einer höheren Wärmespeicherfähigkeit haben hier eine positive Wirkung beim Hitzeschutz. Auch Speichermassen im Haus wie beispielsweise massive Bauteile, Estrich und Fliesen helfen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht abzumildern.
Starkregen als Gefahrenquelle
Hitze ist das eine Thema, das uns immer häufiger beschäftigen wird, der Schutz vor Starkregen das andere. Und der beginnt schon damit, dass ein Haus nicht in eine Mulde oder Senke gebaut wird, in denen sich Regenwasser ansammeln kann. Die Geländeneigung sollte konsequent vom Gebäude aus abfallend verlaufen. Bei Neubauten kann eine Aufschüttung die kostengünstigste und gleichzeitig wirksamste Maßnahme sein. Um das Eindringen von Regenwasser von höherliegenden Flächen zu vermeiden,
empfiehlt es sich die, das Grundstück an den gefährdeten Stellen mit Mauern und Erddämmen einzufassen.
Eingangsbereich schützen
Bei der Planung von Neubauten sollte man auf ebenerdige Gebäudezugänge verzichten und stattdessen Eingänge über Stufen oder Rampen zugänglich machen. Zudem lautet die Empfehlung, die Oberkante von Kellertreppen und Lichtschächten nicht geländegleich, sondern mindestens zehn bis 15 Zentimeter höher anzulegen. Bei Bestandsgebäuden können Kellertreppenzugänge durch nachträglich angebrachte Stufen oder Schwellen angehoben werden. Bestehende Lichtschächte lassen sich durch spezielle Abdeckplatten mit Dichtung oder eine nachträglich erhöhte Lichtschachtoberkante sichern.
Rückstauklappe
Gefahr droht bei Starkregen auch aus der Kanalisation. Eine Rückstauklappe und gegebenenfalls eine Abwasserhebeanlage verhindern, dass Wasser, Abwasser und schlimmstenfalls Fäkalien aus einer überfüllten Kanalisation in das Haus drücken.
Weitere Informationen
In unserem Flyer "Klimafit wohnen - Starkregen: So schützen Sie sich und Ihr Gebäude vor Starkregen" finden Sie weitere ausführliche Informationen zum Thema. Der Flyer wurde im Rahmen des Projektes ADAPTNOW erstellt.
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