Baden oder duschen – was verbraucht weniger Warmwasser?
Sich nach einem Herbstspaziergang bei Wind und Wetter unter die warme Dusche stellen oder gleich ein Vollbad nehmen, um wieder warm zu werden? Die Geschmäcker sind da verschieden, wie in vielen Dingen des täglichen Lebens. Auch was den Energieverbrauch angeht, lässt sich die Frage, was ökologisch besser ist, nicht so leicht beantworten, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag.
Beim Duschen wird weniger warmes Wasser verbraucht als bei einem Freibad, lautet die gängige Meinung. Tatsächlich hängt das aber davon ab, wie lange man unter der Dusche steht. Wird ein normaler, handelsüblicher Duschkopf verwendet, liegt der Wasserverbrauch bei etwa 18 Liter pro Minute. Für eine Badewannenfüllung werden rund 150 Liter warmes Wasser benötigt. Man kann also circa acht Minuten lang für ein Vollbad duschen – mit einem Energieverbrauch von umgerechnet einem halben Liter Heizöl.
Acht Minuten – was sich im ersten Moment nach einer halben Ewigkeit anhört, ist für manchen Langduscher Normalität. Auch, weil er während des Einseifens nicht auf den Wasserstrahl von oben verzichten will. Wer Energie sparen möchte, sollte also nicht zu lange duschen und das Wasser beim Einseifen und Schamponieren abstellen. Weil es äußerst schwierig ist, die Länge der Duschzeit richtig abzuschätzen, sollte man bewusst mal auf die Uhr schauen und sich drei, fünf oder sieben Minuten unter die Brause stellen, damit man ein Gefühl dafür bekommt.
Sehr wirkungsvoll ist zudem der Einbau eines Sparduschkopfs. Dieser kostet zwischen 20 und 70 Euro und lässt sich sehr leicht montieren. Einfach den alten Duschkopf runter drehen und die wassersparende Variante auf den Schlauch schrauben – fertig. Auf diese Weise sinkt der Warmwasserverbrauch nicht nur ein bisschen, sondern deutlich – um mehr als 50 Prozent, mit manchen Modellen sogar um über 60 Prozent, ohne dass die der Komfort wirklich darunter leidet. Wie das geht? Der Sparduschkopf mischt mehr Luft in den Wasserstrahl, der sich dann voller anfühlt, als er tatsächlich ist. Und wer auf den Einbau einer sogenannten „Rain-Dance-
Dusche“ mit einer besonders großen Wasserstrahlfläche nicht verzichten will, sollte unbedingt auch noch einen sparsamen Duschkopf als Alternative installieren.
Die Einsparpotenziale durch den Einsatz eines Sparduschkopfs sind enorm. In einem Vier-Personen-Haushalt lassen sich damit der jährliche Warmwasserverbrauch um rund 20.000 Liter, die Ausgaben für Energie und Wasser um knapp 150 Euro und der CO2-Ausstoß um circa 150 Kilogramm reduzieren.
Hausbesitzer, die auf ihrem Dach eine Solarthermie-Anlage installiert haben, können zumindest von April bis Oktober das Thema entspannter sehen. In der Regel liefern die Kollektoren auf dem Dach in dieser Zeit auch ohne Unterstützung der Heizungsanlage genügend Warmwasser – selbst für ein Vollbad. Der Wasserverbrauch bleibt aber natürlich gleich hoch.
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