Plusenergie Gebäudetechnik - Passivhaus / Effizienzhaus 40 Plus in Weitnau

Minimaler Zukauf, maximaler Autarkiegrad, Flatrate Ökologische Holzbauweise Haus der Zukunft Plus Lebensqualität + Zukunftssicherheit Zweifamilienhaus mit Keller

Fotos: Herz & Lang GmbH; Luftbild zur PV-Anlage
Fotos: Herz & Lang GmbH; Luftbild zur PV-Anlage
Technikraum Wechselrichter, Übergabe Wärme, Frischwassertechnik, erhöhte Dämmstärken
Technikraum Wechselrichter, Übergabe Wärme, Frischwassertechnik, erhöhte Dämmstärken
Elektroschrank mit Batteriesystem
Elektroschrank mit Batteriesystem
G1: Monitoring Stand 20.09.2018 (213 Tage) - Energieflüsse
G1: Monitoring Stand 20.09.2018 (213 Tage) - Energieflüsse
G2: Monitoring Stand 20.09.2018 (213 Tage) - Tagesverläufe
G2: Monitoring Stand 20.09.2018 (213 Tage) - Tagesverläufe
G3: Monitoring am 10.01.2018 (Tagesverlauf eines sonnigen Januartages)
G3: Monitoring am 10.01.2018 (Tagesverlauf eines sonnigen Januartages)

Das Projekt:

Entstehen sollte ein Passivhaus mit 2 Wohneinheiten mit minimiertem Energiebedarf für Wärme und Strom. Es sollten nur hocheffiziente Küchengeräte zum Einsatzkommen. Die Beleuchtung sollte nur mit 100% Hochleistungs-LED zur Ausführung kommen. Die Bauherren legten wert auf eine 100% regenerative Energieversorgung.

Maßnahmen:

Es entstand ein unterkellertes Passivhaus für 2 Familien in ökologischer Holzbauweise als Haus der Zukunft Plus. Es garantiert Lebensqualität und Zukunftssicherheit durch minimalen Energie-Zukauf und maximalen Autarkiegrad.


Ergebnisse:

Ergebnis zum Förderstand 2016: Das Zweifamilien-Passivhaus mit Plustechnik rechnet sich allein durch die Nutzung der Förderungen. Die Einsparungen durch die maximale Eigennutzung des Stroms, in Verbindung mit der Flatrate sorgt für eine Finanzierung der Sowiesokosten des Gebäudes.

Förderstand ab 2017-heute: Die BayernBonus-Förderung wurde 2017 in Anforderungen verschärft, in Leistungen reduziert, ist dennoch noch attraktiv. Die KfW-Förderungen bestehen zum 20.09.2018 fort. Die Sonnen Flatrate wurde beibehalten.

Schlussfolgerung und Empfehlung für ein Zweifamilienhaus : Wer den besten Standard (Passivhaus, 1-L-Haus) verbunden mit Plustechnik baut, kann in der Summe preiswerter bauen als ein Haus nach dem gesetzlichen Mindeststandard (EnEV, bzw Effizienzhaus 55), obwohl zuerst deutlich mehr investiert werden muss.


Technische Daten:
Wohnfläche: 248 m²

Folgend End-Energiebedarf nach PHPP:

Heizung: 4.150 kWh/a 
Warmwasser: 5.450 kWh/a 
Haushaltsstrom: 4.400 kWh/a 
Hilfsstrom: 760 kWh/a 
Hilfsstrom Lüftung: 130 kWh/a
Wärme: Nahwärme Weitnau (Hackschnitzel/Biogas)
Strom: Sonnen GmbH (100% regional, regenerativ)
Gesamtwärme: 9.600 kWh/a 
Gesamtstrom: 5.290 kWh/a  

Plustechnik:

PV-Süddach: 8,6 kWhpeak 
PV-Erzeugung ca.  9.500 kWh/a
Batteriespeicher  8,0 KWh
Heizstab im Pufferspeicher 4 KW
Ladebox für E-Mobilität 11 KW

Energiemanagementsystem Sonnen GmbH
Sonnen Community Mitglied
Sonnen Flatrate 5500, 19,99 Euro/Monat
Ständiges Monitoring Energieverbräuche und Innenklima, Messdaten online abrufbar über Cloud, Ergebnisse nach den ersten Monaten der Nutzung

Eigenstromerzeugung im sonnenreichen Jahr 2018
Ertrag bis 20.09.2018 = 8263 KWh, entsprechend 961 KWh/KWpeak nach knapp 58 % des Jahres
Ertrag bis 30.06.2018 = 5160 KWh, entsprechend > ca. 10.000 KWh/a, bzw.  >=1163 KWh/KWpeak
Stand 20.09.2018, siehe Grafik G1

Eigenverbrauch des erzeugten Stroms = 29%
Einspeisung = 71%
Zukauf = 22%
Autarkiegrad, Eigenversorgung = 78%
Berechneter Stromverbrauch/Jahr = 5.290 KWh, ohne Nutzung des Heizstabes
Aktueller Verbrauch hoch gerechnet/Jahr = 4.500 KWh, Heizstab seit April 2018 aktiv im System


Grafik 1 :Monitoring Stand 20.09.2018 (213 Tage) - Energieflüsse
Stand 20.09.2018, siehe Grafik G2

Die Batterie wird ab Mai nicht mehr entleert, über den Heizstab konnte ab April mehr PV-Strom genutzt werden, von Mitte Mai bis Mitte September beträgt die Entladung dennoch nur noch 25-50 %. Ein Elektroauto könnte über die warme Jahreszeit komplett aus dem nicht genutzten Eigenstrom betrieben werden. 

Grafik 2: Monitoring Stand 20.09.2018 (213 Tage) - Tagesverläufe
Tagesverlauf des 10.01.2018<.
Auslegung PV-Süddach, 8,6 KWpeak und 8,0 KWh Speicher, verbunden mit den geringen Verbräuchen des Passivhaus ergibt eine 100% Eigenverbrauchsdeckung über 24 h. Der erzeugte Strom wird ideal genutzt, die Anlage ist optimal ausgelegt.

Grafik 3:  Monitoring am 10.01.2018 (Tagesverlauf eines sonnigen Januartages)

Kosten, brutto:

Mehrinvestitionen in die verbesserte Gebäudehülle und -technik 35.000.- Euro
Mehrinvestitionen in die Plustechnik PV+Batterie+Management 26.000.- Euro
Mehrinvestitionen 61.000.- Euro

Förderungen:

KfW-Förderung fürs Effizienzhaus 40 Plus, Zuschuss 30.000.- Euro
KfW-Förderung Baubegleitung, Zuschuss 4.000.- Euro
EnergieBayernBonus 2016, Passivhaus mit PV/Speicher, Zuschuss 24.000.- Euro
Finanzierungsvorteil KfW-Darlehen 20 Jahre (>0,5%) 0.- Euro
Einsparung: - 58.000.- Euro

Stromkosteneinsparung
Standard ohne PV // zur Flatrate auf 20 Jahre x 1.250.- = - 25.000.- Euro
 

Gesamteinsparung mit Strom, ohne Wärme: = - 83.000.- Euro
Ohne Finanzierungskosten, Inflation, Preisrisiken Energie

Standort:   87480 Weitnau
Objekttyp: Zweifamilienhaus mit Keller
Herz & Lang GmbH: Bauleitung, Gesamtplanung, Qualitätssicherung
Architektin: Anita Bechter, Herz & Lang GmbH
Baujahr: 2017

Folgende eza!-Partner waren an dem Projekt beteiligt: