Wohngebäude Sanierung

Sanierung und moderne Technik

Kernsanierung eines Landhauses mit Ferienwohnungen, zukunftssicheres Haustechnik-Konzept mit zwei Luft-Wasser-Wärmepumpen und einem Gas-Brennwert Spitzenlastkessel.Brauchwasserversorgung mit effizienter „Zweispeicherlösung“. Die bestehenden Solarthermie- und Photovoltaik-Anlagen wurden integriert

Referenzprojekt Landhaus Wiederkehr

Der Name ist Programm

Kernsanierung eines Landhauses mit Ferienwohnungen in Oberstdorf/Allgäu

Ein altes Haus wird zu neuem Leben erweckt: Mit viel Liebe zum Detail, einem stilsicheren Design und einem zukunftssicheren Haustechnik-Konzept.


Gutes bleibt

Der Begriff „Wiederkehr“ ist mit verschiedenen Bedeutungsinhalten besetzt: Zum einen kennzeichnet er in der Architektur bestimmte Anbauten an der Fassade oder dem Dach von Gebäuden.

Zum anderen steht der Begriff auch für eine Rückkehr und damit ist in diesem Fall die Wiederbelebung eines großen Landhauses im Ortskern des renommierten Wintersport- und Ausflugsortes Oberstdorf im Allgäu gemeint.

 

Solide Bausubstanz

Das Haus wurde im Jahr 1961 in identischer Größe in Massivbauweise errichtet. Das ursprüngliche Nutzungskonzept sah eine Pension mit Gästezimmern vor und wurde auch viele Jahrzehnte so umgesetzt.

Nach der Jahrtausendwende änderte sich der Bedarf der Besitzer, und das Haus wurde in Wohnungen aufgeteilt. Durch einen Todesfall in der Familie der Eigentümer kam es

über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren zu einem Leerstand des Gebäudes, weil die Erben kein Interesse an einer Nutzung hatten.

Der Garten wucherte um das Haus herum und versteckte das Gebäude, sodass es viele Jahre unentdeckt blieb. Zum Glück lief der Betrieb der Fußbodenheizung während des Leerstands nur „auf kleiner Flamme“, und Schäden an der Bausubstanz blieben aus.

 

Tradition und Moderne

Im Jahr 2020 wurden ein Ehepaar auf das Haus aufmerksam und erkannten das Potenzial, das dort schlummerte. Um ihre Vision eines Landhauses mit

Ferienwohnungen Realität werden zu lassen, erstellten sie ein liebevolles und in hoher Qualität umgesetztes Design- und Nutzungskonzept.

Das Haus wurde entkernt, das Dach vollständig neu aufgebaut. Um die Statik des Hauses der höheren Last des neuen Daches anzupassen, mussten die tragenden Wände und Bodenplattenverstärkt werden.

Der Fassade als „Gesicht des Hauses“ widmeten die Hausbesitzer besondere Aufmerksamkeit und ließen sie mit traditioneller Zimmermannsarbeit in 450 Jahre alten Balken aufbauen. Der spezielle Mix aus senkrechten Brettern und horizontalen Blockbalken kennzeichnet nach außen die Wohn- bzw. Wirtschaftsbereiche des Hauses.

 

Intelligente Nutzung

Das neue Nutzungskonzept für das Gebäude sieht eine Aufteilung in zehn Einheiten vor: sieben komfortable Ferienwohnungen zur Vermietung, zwei dauerhaft vermietete Wohnungen– davon eine zur Selbstnutzung durch die Eigentümer - und ein Büro.

Die Nutzfläche beträgt insgesamt 680 Quadratmeter, verteilt auf vier Stockwerke.

Jede Ferienwohnung hat ihr eigenes Farb- und Einrichtungskonzept, die Ausstattung erfolgte mit hochwertigen Möbeln und regionalen Accessoires, die ein Ambiente zum Entspannen und Wohlfühlen schaffen.

 

Haustechnik der Zukunft

Um die besondere Atmosphäre des Landhauses mit einem passenden Haustechnik-Komfort zu begleiten, entwickelten die Hausbesitzerin Zusammenarbeit mit dem NIBE Effizienzpartner Frank Stegemann ein Konzeptaus zwei Luft/Wasser-Wärmepumpen, die zur Abdeckung von Spitzenlasten bzw. zur Warmwasserbereitung von einer Gas-Brennwert-Heizung unterstützt werden.

Die beiden in Kaskade betriebenen Wärmepumpen haben jeweils eine Heizleistung von 20 kW, damit lässt sich der Wärmebedarf des Hauses abdecken.

Das Konzept für die Brauchwasserversorgung in dem Gebäudebasiert auf einer „Zweispeicherlösung“. Dabei werden 900 Liter Wasser in einem Normaltemperaturspeicher (Vorwärmstufe) von den beiden Wärmepumpen auf ein Niveau von ca. 55 °C erwärmt und ein nachgeschalteter Speicher als Nachwärmstufe eingesetzt.

Der Vorteil dieser Anordnung besteht darin, dass der größte Teil der zur Brauchwassererwärmung erforderlichen Energie von den Wärmepumpen erzeugt wird. Nur der Anteil der zur Sicherstellung einer Austrittstemperatur von 60 °C und zur thermischen Desinfektion der Vorwärmstufe erforderlich ist, muss vom fossilen Zusatzwärmeerzeuger erbracht werden. Die Versorgung der Wohnungen mit Brauchwasser erfolgt über eine Zirkulationsleitung.

 

Maximaler Komfort für die Gäste

„Die Gäste möchten es gerne gemütlich und warm haben und sie duschen ausgiebig und lange“, sagt die Hausbesitzerin „deshalb haben wir die Heizungsanlage so konzipiert, dass wir jederzeit eine hohe Brauchwasser-Schüttleistung bereitstellen können. Das Ziel ist, dass wir langfristig auf die Unterstützung der Gasheizung verzichten können und die Heizung und Wasserversorgung des Hauses ausschließlich mit den Wärmepumpen sicherstellen.“

Die Wärmeverteilung erfolgt im ganzen Haus mit einer Fußbodenheizung, im zweiten und dritten Obergeschoss konnte die bestehende Fußbodenheizung genutzt werden, im Erd- und im Dachgeschoss wurde das System erweitert. Eine Kühlfunktion mit der Wärmepumpe wäre möglich, aber durch die gute Dämmung der Gebäudehülle und die natürlichen Baustoffe heizen sich die Räume im Sommer kaum auf, und das Wohnklima ist sehr konstant und angenehm.

Frank Stegemann kann die Anlage mit NIBE myUplink fernwarten und einstellen und damit dafür Sorge tragen, dass die zahlreichen Gäste jederzeit ihr individuelles Wohlfühlklima genießen. Und das trägt, neben der herzlichen Gastlichkeit des Hauses, der fantastischen Landschaft und dem idyllischen Ort Oberstdorf mit seinen vielen Freizeitangeboten zur dritten Bedeutung des Namens bei: Seit April 2023 sind die Ferienwohnungen in der Vermietung, und schon jetzt zeichnet sich ab, dass viele Gäste begeisterte Stammkundenwerden, die sich schon auf eine „Wiederkehr“ freuen.

 

Fazit:

Die Kernsanierung des Landhauses Wiederkehr in Oberstdorf/Allgäu umfasste den Austausch der Ölheizung durch eine Luft/Wasser-Wärmepumpe. Die bestehenden Solarthermie- und Photovoltaik-Anlagen wurden integriert, um eine nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten. Das Haus wurde in zehn Einheiten aufgeteilt und liebevoll renoviert, um eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen.

 

Projekt-Fakten

Baujahr:1961

Gebäude: Landhaus mit neun Ferienwohnungen

Wohnfläche: 680 m²

Heizsystem: Zwei Luft/Wasser-Wärmepumpen NIBE F2120-20 mit der Regeleinheit SMO S40 in Verbindung mit einer Gas-Brennwert-Heizung, Warmwasserbereitung mit einer Vor- und Nachwärmstufe

Wärmeverteilung: Fußbodenheizung

Besonderheiten: Hybrid-Konzept aus zwei Wärmepumpen in Kaskade und einer Gasheizung, Photovoltaik-Anlage

 

Bilder: NIBE, Text: NIBE

Folgende eza!-Partner waren an dem Projekt beteiligt: