Sanierung zum Effizienzhaus 85 in Kempten

Preisträger des Wettbewerbs "gscheid saniert" - 10/2024

Elke Baunach-Weiß und Stefan Weiß sind Preisträger des Wettbewerbs "gscheid saniert" - 10/2024. "gscheid saniert" ist Teil der Grenzüberschreitenden Offensive Altbau (GO Altbau) und wird gefördert durch das INTERREG Programm Bayern-Österreich 2021-2027 - ein Programm der Europäischen Union.
 

Das Projekt

Das Gebäude Baujahr 1955 wurde 2021 bis 2022 - auch mit viel Eigenleistung - energetisch zum KfW EEF-Haus 85. Die Wohnfläche beträgt 112 m².
Hier finden Sie unser Video zur Sanierung.


Das sagen die Bauherren

"Wir haben das schöne Reihenhaus 2018 erworben mit dem Plan, es im Schuljahr 2021 / 2022, wo wir beide ein Sabbatical vor uns hatten, mit viel Eigenleistung zu renovieren. So haben wir nach dem Erwerb das leerstehende Haus auf drei Jahre befristet vermietet und den zeitlichen Vorlauf sorgfältig genutzt, um eine anfangs Grob- und später planerische Detailplanung für den Umbau zu erstellen und uns im letzten Jahr vor der Sanierung bereits mit den Firmen der Hauptgewerke, dem Energieberater und dem Kaminkehrermeister abzustimmen.

Das Reihenhaus sollte energetisch saniert, modernisiert und an die aktuellen Wohnbedürfnisse angepasst werden. Wichtig war es uns, den schönen und authentischen Charakter zu bewahren. Gleichzeitig wollten wir aber auch mehr Licht reinbekommen und haben uns daher dafür entschieden, die Fenster zu vergrößern und die Raumaufteilung zu ändern.

Unsere Erfahrung zeigt, dass abgesehen von der eingesparten Energie das Wohnklima durch eine energetische Sanierung einfach viel besser wird. Man hat eine sehr angenehme Temperaturverteilung. Und die Lüftungsanlage sorgt für eine gute Luftqualität, ohne dass ständig über die Fenster gelüftet werden muss.

Wir haben versucht möglichst viel wiederzuverwenden, wie zum Beispiel die Dachziegel. Es gibt den schönen Slogan „Reduce, Reuse, Recycle“, am besten in dieser Reihenfolge! Wie kann man den Einsatz von Baumaterial reduzieren? Indem man Dinge erst mal gar nicht braucht. Viele Bauteile, wie die alten Gaubenfenster oder die Haustür, die bei uns ausgebaut wurden, sind woanders wieder eingebaut worden. Es tut gut, wenn man weiß, dass die Dinge nicht einfach auf dem Müll landen, sondern eine neue Verwendung finden." Elke Baunach-Weiß und Stefan Weiß
 

Maßnahmen

Dach: 16 cm Holzweichfaser + 12 cm Mineralwolle wegen Brandschutz, U-Wert Dach: 0,147 W/m²K
Wand: Bestandsmauerwerk + 18 cm Holzweichfaser, heimische Lärche, U-Wert Wand: 0,192 W/m²K
Holz-Alufenster, 3-fach Verglasung, U-Wert: 0,77 W/m²K
Holz-Pellet-Brennwert Heizung mit Solarthermie
Zentrale Lüftungsanlage mit WRG
PV-Anlage 0,6 kWp, ca. 4 m²

Technische Daten

Ht`= 0,329 W/(m²K)
Qp = 27,3 kWh/(m²a)
U-Wert Dach: 0,147 W/m²K
U-Wert Wand: 0,192 W/m²K
U-Wert Fenster: 0,77 W/m²K
U-Wert Kellerdecke: 0,376 W/m²K
Ertrag PV-Anlage (Schätzung):     ca. 600 kWh/a
Investitionskosten: ca. 150.000 €, viel Eigenleistung

 

Folgende eza!-Partner waren an dem Projekt beteiligt: